Nach zweijähriger Abstinenz fand vergangene Woche mit der „Tour de Kärnten“ endlich wieder eine mehrtägige Rundfahrt statt. Für den RSV standen mit Sonja und Patrick zwei Neulinge am Start, denn die beiden hatten zuvor noch nie ein Etappenrennen absolviert. Auch Christoph und Timo versuchten ihre Form mit guten Resultaten unter Beweis zu stellen. Im Gegensatz zu den vergangenen Austragungen wurde der Startbereich 2022 erstmals an den Faaker See verlegt, was zahlreiche neue Streckenführungen ermöglichte. An den Eckdaten änderte sich dagegen nicht viel, so mussten auf rund 470 Kilometer etwa 8700 Höhenmeter bewältigt werden. Gänzlich verzichtet wurde dabei auf das flache Einzelzeitfahren, das in der Vergangenheit häufig den Auftakt der Tour darstellte und für erste Zeitabstände sorgte.
Die diesjährige Austragung startete mit einer normalen hügeligen Etappe mit Ziel in Arriach. Die fast 20km lange Neutralisation zu Beginn der Etappe, sorgte für einen sehr nervösen Start. So war es kaum verwunderlich, dass es kurz nach Rennfreigabe zu einem größeren Massensturz im Feld kam. Glücklicherweise konnten sich die RSV‘ler hier schadlos halten und gut positioniert in den ersten Anstieg fahren. Der spätere Gesamtsieger der Tour attackierte hier bereits früh und fuhr sich einen Vorsprung heraus, den die Verfolgergruppe u.a. mit Christoph und Timo bis zum Schluss nicht mehr egalisieren konnte. Im finalen Bergauf-Sprint konnte sich Timo dann den 5. Platz sichern, Christoph überquerte auf Platz 8 die Ziellinie. Sonja hatte zu Beginn noch etwas mit den hochsommerlichen Temperaturen zu kämpfen, konnte sich aber gegen eine sehr starke Frauenkonkurrenz mit dem 14. Platz ebenfalls eine super Ausgangslage für die kommenden Etappen verschaffen. Patrick nutzte die erste Etappe noch, um sich an Radrennen und das Fahren in einem größeren Feld zu gewöhnen. Er verpasste die Top 100 noch knapp, startete fortan aber eine beeindruckende Aufholjagd.
Die zweite Etappe führte u.a. über den bereits bekannten Zamelsberg und die „enge Gurk“ und endete mit einem Zielsprint in Feldkirchen. Nachdem Timo und Christoph die 4 Mann Spitzengruppe im Zamelsberg ziehen lassen mussten, ging es für die beiden noch um Platz 5. Diesen konnte sich erneut Timo sichern, Christoph landete wieder auf dem 8. Platz. Patrick arbeitete sich schon in die Top 80 vor und auch Sonja machte zwei Plätze gut und fuhr als 12. Frau über die Ziellinie.
In den folgenden Etappen konnten die RSV’ler ihre Kletterfähigkeiten mit mehreren anspruchsvollen Anstiegen und Bergankünften (Magdalensberg, Bad Bleiberg, Kreuth) unter Beweis stellen und sich mit Blick auf die Gesamtwertung und das abschließende Bergzeitfahren sehr stark in Position bringen. Christoph konnte aber leider aufgrund eines Plattens auf der vorletzten Etappe nicht mehr in den Kampf um die Top 10 eingreifen.
Im abschließenden Bergzeitfahren auf den Dobratsch mussten dieses Jahr auf 16 Kilometer ca. 1150 Höhenmeter absolviert werden. Gestartet wurde hier in 30er Blöcken in gestürzter Reihenfolge der Gesamtwertung. Das Zeitfahren wurde zunächst von den Frauen eröffnet. Sonja fuhr hier von Anfang an ihr Tempo und ließ sich nicht von ihren Konkurrentinnen beeinflussen. Sie wusste genau, dass der Anstieg doch recht lang werden wird und sie ihre Kräfte gut einteilen musste. Nach und nach konnte sie so Position um Position zurückgewinnen und ihre Konkurrentinnen wieder einfangen. Am Ende konnte sie sich so wieder den 12. Platz in der Tageswertung sichern, was in der Gesamtwertung noch ein Vorrücken auf den 11. Platz bedeutete. Angesichts des extrem hohen Niveaus im Frauenfeld, eine klasse Leistung!
Patrick eröffnete bei den RSV Männern den Kampf gegen die Uhr. Er fuhr in einer Zeit von 56:43 min auf einen beachtlichen 39. Platz in der Tageswertung. Seine Aufholjagd konnte er damit mit einem starken 55. Platz in der Gesamtwertung abschließen. Aufgrund des Malheurs vom Vortag musste Christoph im vorletzten Startblock starten und konnte sich so leider kein direktes internes RSV-Duell mit Timo liefern. In einer Zeit von 53:02 min konnte er sich auf Rang 15 des Tages platzieren, was am Ende dann trotz Plattfuß noch für den 26. Platz in der Gesamtwertung reichte. Eine Top 10 Platzierung wäre aber mit Sicherheit drin gewesen, wenn alles glatt gelaufen wäre. Als letzter RSV’ler machte sich Timo auf den Weg in Richtung Dobratsch. Er setzte von Anfang an alles daran seine direkten Konkurrenten im Kampf um die Top 10 nicht wegfahren zu lassen. Trotz den bisherigen Anstrengungen konnte Timo noch einiges an Reserven freisetzen. Ihm gelang es den Berg in 51:33 min zu absolvieren, was zum 6. Platz in der Tageswertung reichte. Viel wichtiger aber was es, dass er damit auch die Konkurrenz für die Top 10 im Griff hatte. Am Ende kam er nach einer sehr starken Woche auf den 7. Platz der Gesamtwertung.
Nach einer tollen und erlebnisreichen Tour sind die RSV’ler jetzt schon wieder heiß im nächsten Frühjahr die Straßen in Kärnten unsicher zu machen 😊.